Ladungssicherung auf LKW

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Wie bei jeder Verladung, sollte sich auch vor einem Transport auf der Straße mit den zu erwartenden Einflüssen auseinander gesetzt werden.

Hierbei sind vor allem äußere Faktoren wie z.B. die Beschaffenheit von Straßen sowie Witterungseinflüsse entscheidend.

Die abzusichernden Kräfte ergeben sich somit aus den zu erwartenden Belastungen durch unterschiedliche Faktoren.

Bei einem LKW Transport entsteht die größtmögliche Belastung durch Bremsverzögerung, z.B. durch eine Vollbremsung, in Vorausrichtung.

Kräfte entgegen der Fahrtrichtung treten z.B. durch Beschleunigung des Fahrzeugs auf. Bei einer Kurvenfahrt werden Ladungsteile in Querrichtung beansprucht. Hier muss vor allem bei Packstücken mit einem hohen Schwerpunkt eine mögliche Kippgefahr berücksichtigt werden.

Für die Sicherung von Ladung im Straßenverkehr werden daher in Deutschland und den meisten anderen Staaten Europas folgende pauschale Beschleunigungswerte angenommen:

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Grundsätze der Ladungssicherung

Grundsätzlich wird zwischen 3 Arten der Ladungssicherung unterschieden:

1. direkte Sicherung (Kraftschlüssigkeit)
Hierbei wird die Sicherung durch eine direkte Verbindung des Ladungsstückes mit den Strukturteilen des LKW mittels Ketten, Gurten oder anderer Laschmaterialien hergestellt.

2. Druck-/ Presslashings (Niederzurren des Ladungsstückes):
Gemeint ist hierbei eine vertikal gerichtete Sicherung des Ladungsstückes, die eine Erhöhung des Anpressdruckes auf der Staufläche zur Folge hat und somit die Reibung des Ladungsstückes erhöht und einen Ladungsverschub verhindert.

3. Formschlüssigkeit (Verpallen/ Verblocken)
Hierbei wird mittels Staumaterialien wie Kanthölzern, Airbags oder Leerpaletten eine Formschlüssigkeit zwischen Ladung und LKW hergestellt, aus der eine Kraftschlüssigkeit resultiert.

 

Praktische Ladungssicherung

Generell ist für jeden Transport ein geeignetes Fahrzeug zu wählen. Dieses muss die durch die Ladung auftretenden Kräfte sicher aufnehmen. Zusätzlich ist unbedingt darauf zu achten, dass das zulässige Gesamtgewicht bzw. die zulässigen Achslasten des Fahrzeugs durch die Zuladung nicht überschritten werden.

Vor der Beladung sollte die Ladefläche besenrein gereinigt werden sowie sämtliche Materialien, welche für die Ladungssicherung benötigt werden, auf Ihre Unversehrtheit hin überprüft werden.

Des Weiteren sollte nach Möglichkeit RHM oder Antirutschmatten ausgelegt werden um einen hohen Reibwert zu erzeugen.

Während der Beladung ist auf eine adäquate Lastverteilung zu achten. So sollte sich der Ladungsschwerpunkt der gesamten Ladung auf der Längsmittellinie der Ladefläche befinden.

Dass leichtes Gut auf schweres gestaut wird, versteht sich hierbei von selbst.

Die Ladung sollte nach Möglichkeit so in den LKW geladen werden, dass Sie zu allen Seiten durch einen Formschluß abgesichert ist. Freiräume zwischen Ladungsteilen müssen unbedingt vermieden werden. Diese sind durch geeignete Füllmittel wie z.B. Airbags oder Leerpaletten zu schließen.

Nach Abschluss der Stauung aller Ladungsteile müssen diese fachmännisch gesichert werden. Hier ist zu bedenken, dass ein Verrutschen der Ladung in Querrichtung generell kritischer ist als ein Verrutschen in Längsrichtung, da es zu einer Veränderung der Schwerpunktlage kommen kann, worauf ein Umkippen des LKW folgen könnte.

 

Für die exemplarische Darstellung einer Ladungssicherung im Straßenverkehr nehmen wir folgendes Beispiel an:

Im Rahmen von Überholungsarbeiten sollen 3 Kisten mit Maschinenteilen per LKW zur Aufbereitung transportiert werden.

Das Gesamtgewicht jeder Einheit beträgt ca. 5.020 kg.

 

Da bei einem 40 t LKW, je nach Leergeweicht, von einer Zuladung von mindestens 25 t auszugehen ist, stellt ein Transport der 3 Kisten auf nur einem LKW hinsichtlich des Gewichts keinerlei Probleme dar.

Um sicher zu stellen, dass sich der Ladungsschwerpunkt auf der Längsmittellinie der Ladefläche befindet, sowie zur Darstellung der erforderlichen Ladungssicherungsmittel, wurde folgender Stauplan erstellt:

 

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Die Verladungen der Einheiten auf den LKW-Auflieger erfolgen mittels Gabelstapler.

Bei der Verladung der Einheiten ist folgendes zu beachten:

-           - Zur Erhöhung des Reibungskoeffizienten sind Antirutschmatten zu verwenden

-           - die Kisten sollen in Längsrichtung formschlüssig gestaut werden, beginnend an der Stirnwand des Aufliegers

-           - zwischen den Kisten werden zur besseren Darstellung Holzkanter eingebracht

 

An allen Kisten werden jeweils 3 Niederzurrungen angebracht.

Zur besseren Aufnahme von Beschleunigungskräften wird die dritte Kiste zusätzlich mit einem Kopflashing gesichert.

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