Zu diesem Zweck führen unsere nautischen und technischen Mitarbeiter Bunker Surveys mit Hilfe moderner Software durch.
Als erstes werden in unserem Beisein alle vorhanden Schweröl- und Dieselöltanks gepeilt. An Bord wird dafür ein Soundingtape verwendet, ein Rollmaßband mit einem Messinggewicht und den entsprechenden Markierungen.
Um eine exakter Ablesung des Maßbandes zu ermöglichen, wird bei Dieselöl eine spezielle Paste verwendet, welche durch eine Farbänderung die genaue Füllhöhe anzeigt.
Bei den Peilungen ist zu beachten, dass bei Schweröl stets das soggenannte „Ullage“ gemessen wird, also die Tiefe von der Oberkante des Peilstutzens bis zur Oberfläche des Öles.
Der erhaltene Wert wird dann wie folgt umgerechnet:
Dieselöl wird aufgrund der wesentlich geringeren Dichte gegenüber Schweröl dagegen gleich als Sounding gemessen, also die Füllhöhe des Öles über dem Tankboden.
Als nächstes werden die Tiefgänge des Schiffes vorn und achtern abgelesen und der Trimm ermittelt.
Den schiffseigenen Tabellen kann nun das entsprechende Volumen der Tanks in Abhängigkeit von Trimm und Peilergebnis entnommen werden.
Die Dichte des Schwer- bzw. des Dieselöls ist auf den Bunkerzertifikaten für eine Temperatur von 15˚C angegeben. Die Dichte der Öle bei der an Bord abgelesenen Temperatur muss also entsprechend errechnet werden. Mit der Dichte und dem aus den Tabellen entnommenen Volumen der Tanks wird nun die Masse der an Bord befindlichen Treibstoffvorräte ermittelt.
Nahezu immer ist der Zeitpunkt der Übergabe des Schiffes an den neuen Charterer nicht mit dem Zeitpunkt des Bunkersurvey identisch (Andienung auf See etc.). In diesen Fällen müssen dann anhand der durchschnittlichen Verbräuche von Antriebsanlage und Hilfsmaschinen die Bunkerbestände zum Zeitpunkt der Übergabe des Schiffes voraus- bzw. zurückberechnet werden.
Abschließend wird durch uns noch auf dem Schiff ein Zertifikat erstellt, welches die an Bord befindliche Bunkermenge verifiziert und allen Vertragspartnern des Chartervertrages als Grundlage dient.