Fotografie für Sachverständige

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Collage Fotografieren

 

Anleitung und Tipps für das Fotografieren bei Besichtigungen in der Sachverständigentätigkeit:

• Vorzugsweise im Automatik / Intelligente Automatik Modus
• Vorzugsweise im Querformat / Landscape fotogafieren. Querformatfotos lassen sich bei der Berichterstellung besser darstellen. Das Format ist insbesondere aufgrund der Monitorformate wesentlich besser für die Darstellung von Motiven und Szenen geeignet.
• Wenn bei der Kamera vorhanden, als Gestaltungshilfe ein RASTER im Monitor einblenden
• Objekte im unteren Bilddrittel bis Bildmittelpunkt platzieren oder in zentrierter Darstellung fokussieren.
• Horizonte nach Möglichkeit nicht in der Bildmitte sondern im oberen Drittel
• Das Raster zum Ausrichten der Fotoobjekte nutzen / Referenzlinien (Harmonisierung der Bildgestalltung)
• Für Nachtaufnahmen Blitz deaktivieren und Kamera ggfls. ablegen und Selbst- / Fernauslöser nutzen
• Bei unterbelichteten Fotos (zu dunkel) Belichtungszeit schrittweise erhöhen
• Bei Überbelichtung (zu hell) entgegengesetzt
• Generell fotografieren wir im 4:3 Format – bei Verwendung im Netz / Homepage gerne auch mal im 16:9 fotografieren
• Wenn vorhanden, Bildstabilisator aktivieren (kleinere ISO-Werte liefern bessere Qualität)
• Autofokus AF-S-Modus (Kamera fokussiert nur einmal und behält die Scharfstellung bei – ideal für statische Motive!
• AF-C für bewegte Motive !
• Kleine Blende --- geringe Schärfentiefe
• Blendenautomatik: Die Verschluss- / Belichtungszeit wird manuell eingestellt – kurze Belichtungszeit = bei schlechtem Licht aus der Hand oder bewegte Objekte
• MAKRO-Modus: verringert die Nah-Einstellgrenze für aufnahmen aus extrem kurzer Distanz Zeitautomatik: Landschaft: Bei einer großen Blende entstehen Fotos mit hoher Tiefenschärfe
• Verwackeln: Eine kleiner Blendenwert erlaubt kürzere Belichtungszeiten, was Verwackler vermeidet
• Tipp: Die Belichtungszeit sollte nie länger als der Kehrwert der Brennweite sein. Bei 50 mm also 1/50 s
• Strom sparen: Soll der Akku eine längere Tour durchhalten, dann empfiehlt sich die Stromsparfunktion: Sie schaltet das Display bei Nichtverwenden nach kurzer Zeit ab, später schaltet sie in den Ruhemodus.
• Ein aktives GPS versieht die Fotodateien mit der Geoposition zum Aufnahmezeitpunkt
• Der Digitalzoom verschlechtert die Bildqualität, da Pixel vergrößert und interpoliert werden (deaktivieren!)
• AEL (Belichtung sperren) beim mitziehen der Kamera wird das Anpassen der Belichtung verhindert!
• AFL (Autofokus sperren) Veränderung des Fokuspunktes wird verhindert
• Manuell Blende einstellen: Eine kleine Blende lässt viel, eine große Blende wenig Licht durch die Linse. Eine kleine Blende erzeugt eine geringe, eine große hohe Tiefenschärfe. Dementsprechend muss eine kurze oder lange Belichtungszeit gewählt werden.
• Belichtungszeit wählen: Die Belichtungszeit bestimmt den Zeitraum, in dem Licht durch das Objektiv auf den Sensor fällt. Eine kurze Belichtungszeit (bewegte Motive) erfordert eine kleinere Blende, eine lange (Nachtaufnahmen) eine größere für die korrekte Belichtung des Fotos
• Panoramafunktion: Bei zu wenig Abstand zu Objekten oder Szenarien für Übersichtfotos Panoramafunktion nutzen
• HDR-Modus / Gegenlichtaufnahmen: im HDR-Modus gegen die Sonne / das Licht fotografieren, dann werden sowohl dunkle als auch helle Bereiche im Bild korrekt belichtet und detailliert abgebildet um das Motiv aufzuhellen
• Bei Gegenlicht Blitz manuell aktivieren
• Nacht / Kunstlicht und Dämmerungsfernaufnahmen: Blitz ausschalten Kamera ablegen (Stativ) Belichtungszeit ggfls. Erhöhen.
• Mehr Details ohne Zoom: wenn möglich, sich dem Motiv zu Fuß nähern anstatt mit dem Zoom. Die Detailwiedergabe wird deutlich besser
• Größenverhältnisse zeigen: Anstatt das Motiv formatfüllend aufzunehmen, nutze den Weitwinkel und beziehen andere Objekte ins Bild ein, mit denen ein Größenvergleich möglich ist (evtl: Maßband, Zollstock etc.)
• Formatfüllung im Zweifel auf dem PC durch Ausschnitt herstellen
• Kreativprogramme wie SEPIA, Repro, Drama, Pop-Art nach Möglichkeit nicht verwenden
• Motivprogramm LANDSCHAFT: erfordern vor allem eine hohe Schärfentiefe optimiert Farbsättigung.
• Motivprogramm SPORT MOTION: neben einer kurzen Belichtungszeit kümmert sich die Kamera auch um Blende (klein, lichtstark) und Autofokus
• Motivprogramm PORTRÄT: kleine Blende, optimiert auch Hauttöne und glättet die Haut
• Motivprogramm SONNENUNTERGANG: reguliert den Weißabgleich und bewahrt das romantische Farbenspiel, funktioniert auch bei Kerzenlicht
• Motivprogramm FEUERWERK: bestimmt die Belichtungszeit, ISO-Empfindlichkeit sowie eine höhere Farbsättigung und deaktiviert den Blitz
• Lichtempfindlichkeit (ISO) Automatisch: in den meisten Fällen ist die ISO-Automatik ausreichend. Die Kamera wählt einen möglichst niedrigen Wert für eine feinere Bildqualität
• Lichtempfindlichkeit (ISO) Bewegung einfrieren: bewegte Motive frierst du ein, indem mit einer höheren ISO-Empfindlichkeit fotografiert wird. damit fällt die Belichtungszeit kürzer aus
• Lichtempfindlichkeit (ISO) Anti Wackeln: mit einem hohen ISO-Wert lassen sich nicht nur bewegte Objekte einfrieren, sondern auch die Handbewegungen des Fotografen ausgleichen
• Lichtempfindlichkeit (ISO) Offene Blende: neben der Belichtungszeit kann der ISO-Wert auch die Blende beeinflussen: für einen unscharfen Hintergrund etwa erfordert ein geringerer ISO-Wert bei gleicher Belichtungszeit eine kleinere Blende
• Lichtempfindlichkeit (ISO) Begrenzen: Im Menü lässt sich oft ein Maximalwert für die ISO-Automatik einstellen, je nach Kamera verhindern Werte zwischen 800 und 6400 verrauschte Bilder
• Bildqualität Auflösung: um Kompressions-Artefakte zu vermeiden, sollten Sie Fotos mit der Einstellung „JPEG Fine L“ in voller Auflösung abspeichern

• Sauberer Schnitt: achte bei Motiven (z.B. Ganzkörper-Aufnahmen) darauf, dass Personen / Motiven nicht Füße oder Köpfe abgeschnitten werden. Lass lieber etwas Luft zu den Bildrändern, und schneiden Sie das Bild später am Computer zurecht
• Belichtungskorrektur: ist das Foto zu dunkel? Passe die Helligkeit einfach mit der Belichtungskorrektur an, die fast jede Digitalkamera bietet. Mit positiven Werten (+1 oder +2) wird das Bild heller, mit negativen dunkler
• Fotografier-Reihenfolge: versuche eine Prozedur in die Fotodokumentation zu bekommen, d.h. z.B. fotografiere vor der Verladung aus mehreren Perspektiven Details wie Marken, Hinweise, Symbole, Hebepunkte und Standfüße. Wechsel die Perspektiven frontal, halbdiagonal und diagonal. Wechsel deinen Standort, mach lieber ein Foto zu viel als zu wenig (Digitalfotos fressen kein Brot und beißen nicht). Fotografier von außen nach innen (fern zu nah). D.h. mach Übersicht Fotos und geh dann ins Detail. Entferne dich nach Möglichkeit vom Objekt und versuche ein Überblick / Panorama abzubilden.
• Details sind wichtig: Insbesondere im Schadenfall sind Details wie Korrosion, defekte Stellen, Bruchstellen und Beulen, Dellen immens wichtig! Ein Bild sagt oft mehr als 1000 Worte!
• Ran an das Motiv: gehe möglichst nah heran, so kommen Details zu Geltung, die in der großen Übersicht verloren gehen, weniger Inhalte im Bild sorgen oft für bessere Motive
• Natürliche Rahmen: besondere Tiefenwirkung und Fokussierung auf das Motiv entstehen wenn Natürliche Rahmen wie Türen, Durchgänge, Containerblöcke, Catwalks mit einbezogen werden.
• Auf Augenhöhe: begebe dich auf Augenhöhe mit dem Fotomotiv. Gehe etwa bei Aufnahmen von Kindern in die Knie. So schafft man Authentizität, denn die Perspektive der Kleinen spiegelt sich im Foto wider.
• Nicht anfassen: halte die Frontlinse des Objektivs unbedingt frei von Fingerabdrücken, sonst werden die Fotos unscharf
• Blitz-Finger: achte darauf, den Finger bei Kompaktkameras nicht vor den Blitz zu halten, weil das Gehäuse so klein ist, kann das schnell passieren – und das Bild misslingt
• Zoom mit Qualitätseinbußen: wichtig vor allem bei Handy-Fotos: Verzichte möglichst aufs Zoomen, denn Digital-Zoom kostet Bildqualität – und Smartphones mit optischem Zoom gibt es so gut wie keine.
• Kein Zoom im Dunkeln: stelle bei schlechtem Licht den Zoom möglichst weitwinklig ein, im Tele-Bereich verlieren viele Objektive Lichtstärke – sie müssen länger belichten, und die Verwacklungsgefahr steigt.
• Haltung: SLR-Fotografen greifen mit der rechten Hand an den Kameragriff, die linke Hand unterstützt das Objektiv von unten und bewegt mit Daumen und Zeigefinger den Zoom. Fürs Hochformat wird die SLR-Kamera gegen den Uhrzeigersinn um 90 Grad gedreht
• Indirekt blitzen: blitze das Motiv nicht direkt an, sondern indirekt über die Decke oder die Wand, das ergibt eine schönere Ausleuchtung
• Blitzkorrektur: Ist das Foto zu hell (?) regel die Blitzleistung per Blitzbelichtungskorrektur herunter, das kann sogar manche Kompaktkamera. Ist das Bild zu dunkel (?) gib dem Blitz mehr Leuchtkraft.
• Wenig Blitzlicht: wenn der Blitz eingeschaltet ist, wählen viele Kameras eine niedrige ISO-Zahl (etwa ISO 100). Nachteil: Das Licht kommt fast ausschließlich vom Blitz. Mit höherer ISO-Zahl, etwa ISO 800, verringert sich der Anteil des Blitzlichts. Das sorgt für eine harmonische Lichtstimmung. Übertreibe es aber nicht, sonst gibt es Bildrauschen.
• Natürliches Licht: fotografiere nach Möglichkeit ohne Blitz: Natürliches Licht sieht fast immer besser aus.
• Mehr Schärfe: Vor allem bei Landschaftsbildern ist hohe Schärfe vom Vorder- bis zum Hintergrund wichtig. Stelle dazu einen möglichst hohen Blendenwert ein, zum Beispiel F11.
• Belichtungscheck: Überprüfe das Foto, bevor das Motiv weg ist: auf dem Display und per Histogramm. Schmale Zipfel anstelle eines breiten Bergrückens deuten auf fehlende Zwischentöne hin.
• Spiel der Perspektiven: Variiere die Aufnahme-Perspektiven für spannende Fotos: Platziere die Kamera für eine stärkere Tiefenwirkung beispielsweise knapp über dem Boden. Oder bringe mit Aufnahmen aus der Vogelperspektive Übersicht in eine Szene
• Wo war das noch mal (?): Wenn der Foto-App des Smartphones der Zugriff auf den GPS-Empfänger erlaubt wird oder in der Kamera GPS eingeschaltet ist, wird der Aufnahmeort im Bild mitgespeichert. So kann man später nachschauen, wo welches Foto gemacht wurde. Dazu öffnet man die Datei zum Beispiel in Picasa und klickt rechts unterm Bild auf die rote Ortsmarke
• Klare Sicht: reinige regelmäßig die Linse der Kamera. Durch den häufigen Kontakt mit Fingern verschmiert sie schnell.
• Doppelt ist besser: halte die Kamera beim Fotografieren mit beiden Händen. Das sorgt für mehr Stabilität – und so für schärfere Bilder.
• Nimm zwei: damit das Foto des Lebens nicht an einem leeren Akku scheitert: geladenen Ersatz-Akku mitnehmen!
• Warmer Akku: stecke den Akku im Winter in die Hosentasche. Andernfalls entlädt er sich durch die kalten Temperaturen schneller.
• Richtig laden: Lade den Akku vor dem ersten Einsatz voll auf. So erhält er die volle Leistung. Danach können Lithium-Ionen-Akkus beliebig geladen werden.
• Manuelle Belichtung: Für manche Aufnahmen ist es sinnvoll, Blende und Zeit selbst zu wählen, etwa, um verwackelte Aufnahmen zu verhindern und das Motiv komplett scharf abzubilden. Schalte dann die ISO-Automatik ein. Sie sorgt für richtig belichtete Fotos.
• Schärfentiefe gezielt einstellen: Mit der Zeitautomatik (Wahlrad auf „A“) kannst du einfach bestimmen, wie groß der scharf abgebildete Bereich im Foto ist. Mit einer großen Blendenöffnung, zum Beispiel 1:2.8, ist dieser recht klein, und der Hintergrund wirkt unscharf. Eine kleine Blendenöffnung, etwa 1:16, vergrößert hingegen die Schärfentiefe.
• Scharf per Fingertipp: Auf Kameras mit Touchscreen fokussierst du per Fingertipp genau auf das Motiv.
• Winkel ändern: Wer die Kamera zwar waagerecht hält, aber auf der horizontalen Achse kippt, findet den optimalen Winkel für den Lichteinfall. Das kann auch zu interessanten Bildeffekten führen.
• Zweit-SD-Karte: Setze nicht alles auf eine Karte: Geht die Speicherkarte verloren oder wird beschädigt, sind die Fotos weg. Nutze bei großen Aufträgen besser mehrere und bewahre die vollen Karten sicher auf. Dann sind bei Verlust nicht gleich alle Bilder futsch
• Mobiler Speicher: Fotos so oft es geht speichern! Kaum etwas trifft auf mehr Unverständnis als verlorene oder fehlende Fotos!
• In der Sonne blitzen: Bei strahlendem Sonnenschein entstehen schnell dunkle Schatten, die das Bild verunstalten. Um das zu vermeiden, helle das Motiv einfach mit dem Blitz etwas auf.
• Mach mich scharf: Unscharfe, verwackelte Bilder sind der größte Feind des Fotografen. Mit dem Programm Gimp lassen sich bspw. manche Fehlschläge noch retten. Nach dem Öffnen des Bildes klicken Sie im Menü auf Filter, Verbessern und dann auf Unscharf maskieren. Schon können Sie das Bild mithilfe der angezeigten Schieberegler nachschärfen.
• Polfilter: Ein Polarisationsfilter lässt Spiegelungen etwa auf Wasseroberflächen verschwinden und erzeugt kontrastreiche Fotos.
• Graufilter: Mit einem Graufilter (Neutraldichte- oder auch ND-Filter, ab zirka 10 Euro) verlängert sich die Verschlusszeit am Tag, ohne dass das Bild überbelichtet wird. So werden etwa Wasserfälle und Bäche weich wie Watte.
• Nässeschutz: Setz der Kamera keine starken Temperaturschwankungen aus, etwa von warm zu kalt oder umgekehrt. Sonst bildet sich Feuchtigkeit, die ihr schaden könnte. Silicagel-Beutel in der Fototasche nehmen Feuchtigkeit auf.

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Über uns

Alberts & Fabel GmbH & Co. KG | Ingenieure • Sachverständige • Havariekommissare • Marine & Cargo Surveyor Hamburg, Bremen, Brake, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Ruhrgebiet, Rostock, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam

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